Schützenfest Rhade 2009
Schützenfest in Rhade - das ist immer wieder etwas Besonderes - auch und vor allem wenn man schon lange nicht mehr in Rhade wohnt. Nicht nur mir geht das so, wie ich in vielen Gesprächen erfahren konnte. Lassen Sie sich von meinen Fotos zurückführen in das Schützenfest 2009. Ich habe versucht die Stimmung aller drei Tage einzufangen - ich hoffe es ist mir einigermaßen gelungen. Schreiben Sie mir doch mal eine Mail, was Sie von meinem Versuch halten.
ScSämtliche Fotos auf diesen Seiten und in den Fotogalerien Copyright 2009 Bernd Nienhaus. Mehr zum Copyright hier.
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Mit herzlichen Grüßen nach Rhade - Bernd Nienhaus
Der Auftakt am Samstag:
Herrliches Wetter und tolle Stimmung
25.07.2009 - Das Schützenfest 2009 begann traditionsgemäß am Samstag mit den knallharten Schüssen des Böllertrupps.
Vom Vereinslokal Nienhaus zog der Schützenzug zur Pfarrkirche St. Urbanus wo Pastor Bruder höchstpersönlich die Majestäten in das Gotteshaus geleitete.
In einer humorvollen Predigt - dargebracht in wohlgesetzten Reimen - sang unser Pastor das Hohe Lied vom Schützenwesen, insbesondere vom Rhader Schützenfest. Dafür gab es langanhaltenden Beifall.
Musikalisch gestaltet wurde die Messfeier von der Schützenkapelle Rhade und Franz-Josef Bieling an der Orgel. Es ist immer wieder ein imposantes und erhebendes Bild die Fahnen der Schützen, der Schützenkapelle und der Feuerwehr rund um den Altar aufgestellt zu sehen.
Auf dem Kirchplatz formierte sich der Schützenzug zur Ehrenmalfeier. Vorsitzender Siegfried Höller erinnerte dort an die Toten beider Weltkriege, insbesondere an die Rhader Opfer verbunden mit der Bitte: "Nie wieder Krieg" - und legte im Namen aller Schützen einen Kranz nieder. Die Salultschüsse ließen so manchen Gast und Schützen heftig zusammenzucken und es erklang Ludwig Uhlands Lied vom Guten Kameraden.
Zuvor hatte die kath. und evang. Geistlichkeit zusammen mit den Schützen Gottes Beistand durch ein gemeinsames "Vater unser" erbeten. Auch die Damen des Ökumenischen Frauenchores und die Herren des MGV "Cäcilia" trugen zur feierlichen Stimmung bei.
Zum Abschluß der Zermonie boten das Tambourkorps Schermbeck und die Schützenkapelle Rhade den Großen Zapfenstreich dar.
Unter der Leitung von Christoph Weigel zeigten die diszipliniert und äußerst konzentriert auftretenden Rhader Musiker einmal mehr ihren hohen Leistungsstand, zusammen mit den Freunden vom Tambourkorps Schermbeck.
Insbesondere die vier (!) jungen Postenbläser gilt es hervorzuheben. Klasse!
Vom Ehrenmal aus zogen die Schützen mit klingendem Spiel zum großen Festzelt an der südlichen Debbingstraße. Dort wurde sodann bis spät in die Nacht gefeiert. Nur der erhöhte Verbrauch an Flaschenbier erinnerte dabei die eventuelle Schweinegrippen-Gefahr.
Der Sonntag:
Musikalischer Frühschoppen und Ehrungen im Festzelt
26.07.2009 - Geschlossen zogen die Rhader Schützen vom Kirchplatz über die Debbingstraße zum Festzelt. Die Schützenkapelle Rhade und der Akkordeon-Spielring Rhade unterhielten die vielen Frühschoppler glänzend.
Es kam zu vielen interessanten Begegnungen und Gesprächen. Gegen Mittag schritt Vorsitzender Siegfried Höller zur Jubilar-Ehrung.
Geehrt werden in Rhade traditionell die Jubelkönigspaare von vor 50 und vor 25 Jahren sowie Schützen für ihre 50-jährige Vereinszugehörigkeit, darunter der langjährige Vorsitzende und jetzige Ehrenvorsitzende Franz Schulte.
Schützenkönig 1959 war Konrad Aleff (+1985) mit Königin Hermine Hinsken (Thei Konrad und August Hermine).
Schützenkönig 1984 war Clemens Huxel mit Königin Bärbel Kassenböhmer.
Die Parade
Pastor Bruder hatte es in seiner gereimten Predigt schon angekündigt: Das Wetter war im wahrsten Sinne des Wortes "Paradewetter" !
Als das Königspaar aus dem Vereinslokal Nienhaus in die Sonne trat und Oberst Heiner Frerick und Major Detlef Brandt mit ihnen die Front abschritten scholl ihm vielhundertfacher Jubel entgegen. Vorbei an einer nicht enden wollenden Schützenaufstellung gelangten sie zum Paradepodest.
Im Schatten der St. Urbanus-Kirche paradierten die Rhader Schützen an ihrem aktuellen Königspaar Andreas Baukholt und seiner Königin Anita Tinnefeld vorbei.
Da wurden Säbel und Fahnen gesenkt und sogar der Schützenvogel erwies seine Referenz. Morgen muß er dran glauben.
Vom Paradeplatz ging es zum Appelplatz an der Debbingstraße. Major Detlef Brandt begrüßte dort die Schützen mit einem kräftigen "Moin Schützen" und meldete das Bataillon dem Obersten Heiner Frerick. Nunmehr trafen die Majestäten mit Gefolge in ihren wunderschönen Kutschen ein. Gemeinsam wurde noch einmal die Front der Schützen abgeschritten.
Mit klingendem Spiel und unter weiterhin wolkenlos blauem Himmel zog danach das Schützenvolk ins Zelt ein. "Ja - wir wolln den König sehn!"
Der Montag
Für die meisten Rhader ist der Montag d e r Schützenfest-Tag! Die Schützen frühstückten ausgiebig bei Nienhaus-Köster - diesmal gab es sogar zusätzlich Freibier von der Sparkasse Dorsten (160-jähriges Jubiläum). Die Gaststätte, der Saal, der Hof hinten und der Vorplatz waren proppenvoll.
Mit leichter Verspätung (man wollte die Abfahrt des Ameland-Busses abwarten) zogen die Schützen Richtung Vogelstange im Forstpark. Leicht wehmütig trug Detlef Aleff den von ihm gebauten prächtigen Schützenvogel zur Stätte seines Ablebens. Ältere Rhader vermissten beim Einmarsch in den Forstpark den Marsch "Waidmannsheil" der über mehrere Generationen traditionell von der Rhader Schützenkapelle als Reminiszenz an den Gastgeber, Försterfamilie Wolf, gespielt wurde.
Nach einem "Vater unser" und unter Absingen des Deutschland-Liedes wurde der gewichtige Vogel auf die Stange gehievt und per Motorkraft in die Höhe gebracht. Erste Schüsse gaben Noch-König und Königin ab - bevor der Wettstreit begann. Viele Bewerber drängelten sich an der Kontrollstelle - letztendlich fiel der Vogel dann um 14:02, unter lautem Jubel der riesigen Zuschauerschar. Die Offiziere stürmten auf Hansi los um ihn auf ihre Schultern zu nehmen und dem Publikum zu präsentieren. Stolz zeigte der neue König die kläglichen Reste des Vogels.
Zu den ersten Gratulanten zählte das alte Königspaar und ein erstes Ständchen brachte die Schützenkapelle wie jedes Jahr mit dem "Marsch aus der Zeit Friedrichs des Großen" und anschließendem Deutschland-Lied. Kurz darauf zogen neuer König, die Offiziere mit den Fahnen und ein Großteil der Schützen zurück zur Gaststätte Nienhaus. Viele blieben allerdings auch noch an der idyllischen Vogelstange hängen.
Um 17:30 nahmen Pastor Bruder, Bürgermeister Lütkenhorst und Schützenvereins-Vorsitzender Siegfried Höller die Inthronisation im Saal Nienhaus vor, nicht ohne den alten Thron gebührend zu verabschieden.
Zu Beginn der nun folgenden Parade nieselte es leicht, doch bald zogen die Regenwolken weiter Richtung Lembeck (wo sie dem Vernehmen nach länger ausgehalten haben sollen).
Auf dem Appellplatz an der Debbingstraße wurde das neue Königspaar beim Abschreiten der Front noch einmal ausführlich bejubelt. Mit klingendem Spiel zog der Schützenzug sodann ins Zelt. Dort wurde ab 20:00 der neue Thron ausgiebig und bis spät in die Nacht (früh in den Morgen) gefeiert, allen voran König Hansi und seine symphatische Königin Sabine, wie man meiner Fotoreportage unschwer entnehmen kann.
B.N.zenkönig von Rhade, zur Königin an seiner Seite wählte er Sabine Nolten. Gerade einmal 14.05 Uhr war's, als sein gezielter Schuss auch noch die letzten kümmerlichen Überreste des hölzernen Vogels von der Stange fegte.
sämtliche Fotos: Bernd Nienhaus
Autor: root -- 25.05.2018; 14:54:26 Uhr
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